28.06.2024
«Ihr Horizont öffnet sich»
Viel mehr als nur graue Theorie: Im Studium als Systemtechniker/-in HF bei Inovatech spielt die Praxisarbeit eine zentrale Rolle. Studiengangleiter Daniel Scheidegger sagt im Interview, warum Studierende dank diesem Know-how im Arbeitsmarkt besonders gute Chancen haben.
Daniel Scheidegger, wer eignet sich für das Systemtechnik-Studium?
Das sind Leute mit einer Begeisterung für die Elektrotechnik und die Automation.
Und was müssen sie mitbringen?
Erst einmal technisches Vorwissen. Sie kommen ja aus ganz unterschiedlichen technischen «Richtungen», haben alle eine mindestens dreijährige Berufslehre. Nun wollen sie höher weiter.
Einige haben den Arbeitgeber bereits gewechselt und mit diesem vereinbart, die Weiterbildung zu absolvieren. Andere wechseln ihren Arbeitgeber üblicherweise im Lauf des Studiums, wenn ihre jetzige Tätigkeit nicht den Anforderungen des Bildungsgangs entsprechen.
Wie sind die Berufschancen als Systemtechniker/-in HF?
Exzellent! Automation wird für die Wirtschaft immer wichtiger. Gut ausgebildete Fachleute in der Systemtechnik sind sehr gefragt. Gerade die grossen Produktionsbetriebe in der Schweiz suchen Fachleute für die technischen Maintenance, am liebsten mit viel Praxiserfahrung.
Wie sieht die Zukunft der Systemtechnik aus?
Früher wurde der Automationsprozess mehrheitlich mechanisch gelöst. Heute geschieht dies durch komplexe Steuerungen, Robotik und Motion. Die Automation ist ein stetig wachsender Markt. Auch das Spektrum wird immer breiter. Fähige Fachleute haben enorm viel Perspektive.
Ist das für Studierende auch finanziell interessant?
Es ist ein schöner Nebeneffekt, ja.
Wie bildet Inovatech die Studierenden aus?
Die Praxis und die Diplomarbeit stehen im Mittelpunkt. Während des Studiums können die Studierenden in einem Labor praktisch arbeiten. Das gilt auch für ihre Diplomarbeit, die ebenfalls eine Praxisarbeit ist.
Profitieren die Arbeitgeber von den Diplomarbeiten?
Ja, sie können damit etwas austesten, was sie sonst nicht tun könnten. Sie profitieren von frischen Ideen und technologischen Fortschritten. Die Studierenden können ihr neues Fachwissen mit der beruflichen Realität verbinden.
Daher unterstützen die meisten Arbeitgeber die Studierenden, sowohl finanziell als auch durch eine Betreuerin oder einen Betreuer während der Diplomarbeit.
Welche Rolle spielen Exkursionen?
Die sind wichtig. Wir wollen, dass die Studierenden ihren fachlichen Horizont öffnen. Sie sollen in den sechs Semestern erkennen, was es auf dem Weltmarkt gibt, wie viele Möglichkeiten sie haben, wie viele Anwendungen, Bauteile und Unternehmen es gibt.
Wir besuchen daher Produktionsbetriebe in der Schweiz und gehen auf zwei Studienreisen: einmal zur Automationsmesse SPS in Nürnberg und einmal zur Robotik-Messe Automatic in München.
Können sich die Studierenden am Unterricht beteiligen?
Ja klar. Sie arbeiten alle in einem technischen Beruf und bringen viele Praxisbeispiele ein. Die Lehrbeauftragten gehen gerne darauf ein und behandeln die Themen dann im Unterricht. Das hilft allen.
Was ist Ihre Philosophie als Studiengangleiter?
Praxis, Praxis, Praxis. Wir wollen den Studierenden aktuelles Praxiswissen vermitteln. Die Lehrbeauftragen sind neben ihrem Engagement für Inovatech hauptberuflich in der Praxis tätig. Sie bringen also viel mehr als nur Theorie mit.
Welche Einstellung erwarten Sie von den Studierenden?
Sie müssen bereit sein, das Studium für drei Jahre als klare Priorität zu sehen. Hobbys und Beziehung müssen etwas zurückstehen. Neben dem Unterricht sollten sie etwa acht Stunden pro Woche zuhause einplanen. Das ist aber machbar. Besonders, wenn der Klassengeist gut ist.
Warum lohnt es sich, bei Inovatech zu studieren?
Wir sind sehr nahe am Markt und wissen daher, welcher Lernstoff wirklich wichtig ist. Die Atmosphäre ist familiär, und Gespräche mit Lehrbeauftragten und der Studiengangleitung sind unkompliziert, per Du. Dazu kommen die moderne Infrastruktur, die eigene Kantine und unsere zentrale Lage.
Daniel Scheidegger
Daniel Scheidegger ist bei Inovatech Studiengangleiter Systemtechnik HF und Lehrbeauftragter für die Fächer Digitaltechnik und Mikroprozessortechnik. Hauptberuflich engagiert er sich als Abteilungsleiter Elektrotechnik bei der Trisa AG in Triengen. Daniel Scheidegger ist gelernter Elektromonteur, eidg. dipl. Elektroinstallateur und Elektrotechniker HF.